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Communityfragen beantwortet #Folge65

Huhu, ich bin Isabel vom Blog „offener Zweier“ (www.offenerzweier.de)


Ich fasse an dieser Stelle den Podcast „Sexologisch“ von der wunderbaren Magdalena zusammen - Für Leseratten und alle, die das Gesagte gerne nochmal nachlesen möchten.





In Folge 65 beantwortet Magdalena Fragen der Community. Tag für Tag erhält sie per Instagram 50 bis 200 Nachrichten von denen ein Großteil vor allem Fragen an die Sexualtherapeutin sind – und täglich werden es mehr. Magdalena versucht viele nebenbei, manchmal auch vorm Schlafengehen, zu beantworten, doch leider kommt sie nicht hinterher. Aus diesem Grund widmet sie sich in dieser Podcastfolge jenen Fragen, die ihr am häufigsten gestellt werden.


Wichtig dabei ist:

Es gibt keine unpassenden Fragen für den Instagram Content.

Magdalena freut sich über alle Fragen auch sehr über die ausführlichen.


Thema kindliche sexuelle Entwicklung


Frage 1: Meine Tochter 1,5 Jahre alt reibt sich im Hochstuhl seitdem sie 10 Monate alt ist und nutzt jede Gelegenheit dazu. Muss ich auf irgendetwas achten?


Die Erregungsfähigkeit wird uns Menschen von Geburt an gegeben. Kinder wiederholen die Handlungen die sich gut anfühlen. Magdalena verweist dabei auf Folge 64 in der u.a. über kindliche sexuelle Endwicklung gesprochen und auf die sexuellen Lustpakete eingegangen wird.


Insgesamt besitzen wir drei Lustpakete von Geburt an. Dies sind die orale, anale und genitale Lustfähigkeit. Diese Lustpakete gilt es im Laufe der Entwicklung zu erweitern. Daher rät Magdalena zu beobachten, ob deine Tochter noch andere Dinge hat die ihr Spaß machen und bei denen sie sich lustvoll spüren kann, oder ob sie nur noch auf die Masturbation zurückgreift.


Sich selber zu berühren ist als Kind ist normal, wichtig und kann dem Stressabbau dienen. Macht dein Kind dies allerdings fast pausenlos, solltest du deine Tochter dabei unterstützen ihre Spannung auch auf andere Arten abzubauen und die Liste an Dingen, die ihr gefallen zu erweitern. Wichtig dabei ist ihr möglichst viel Bewegungsfreiraum zu geben z.B. in dem sie rennen, schreien, auf Bäume klettern und Barfuss durch Wiesen laufen kann. Dies alles fördert die Sinneswahrnehmung und kann neue Lustpakete eröffnen.


Frage 2: Mein Sohn 2,5 Jahre bekommt häufig eine Erektion und sagt ihm tue der Penis weh. Ist das normal? Wie kann oder soll ich das begleiten?


Zunächst merkt Magdalena an, dass es cool ist, dass dein Kind bereits den Begriff Penis verwendet. Für viele Eltern ist es schwierig ihren Kindern früh die richtigen Begriffe beizubringen. Doch es dient der Prävention vor sexualisierter Gewalt, denn mögliche Täter nutzen es häufig aus, dass Kinder Begriffe nicht kennen.


In dem Fall deines Sohnes ist zunächst zu fragen, wo es genau weh tut und wie sich der Schmerz anfühlt. Natürlich kann es sein, dass es z.B. durch eine Verengung der Vorhaut schmerzt, wenn sein Penis erregt ist. Auch kann es sein, dass dein Sohn das Erregungsgefühl nicht kennt und daher das kribbellige, sich komisch anfühlende Gefühl als Schmerz bezeichnet.


Wichtig ist es ernst zu nehmen, nachzufragen und wenn es sich wirklich um einen Schmerz handelt, dies ärztlich abklären zu lassen. Handelt es sich um das Gefühl der Erregung, welches dein Sohn nicht kennt, dann erkläre ihm, dass sein Penis manchmal groß und steif wird und dass dies sich ganz besonders anfühlt. Diese Übersetzungsarbeit, die wir Erwachsenen leisten sollten, hilft damit ein Kind Gefühle, welches es nicht kennt, benennen und zuordnen kann.


Thema Beckenbodengesundheit


Frage 3: Kann man den Beckenboden zu stark trainieren?


Diese Frage ist ganz klar mit ja zu beantworten.

Während die eine Hälfte der Frauen, die Magdalena als Beckenbodentrainerin aufsucht u.a. an Inkontinenz aufgrund eines schwachen Beckenboden leidet, besitzt die andere Hälfte einen total überspannten Beckenboden.


Ungeklärtes Zähneknirschen, Kieferschmerzen, Rückenschmerzen oder Magen-Darmverstimmungen sowie natürlich Schmerzen beim Sex können Hinweise für einen überspannten Beckenboden sein.

Denkt man an Beckenbodentraining, so verbinden viele automatisch damit eine Kräftigung wie beim Sporttraining. Doch der Beckenboden muss nicht nur kräftig, sondern auch flexibel sein z.B. um etwas vaginal aufzunehmen, bei der Geburt, oder ganz einfach beim Toilettengang.


Kräftigst du den Beckenboden zu sehr oder falsch, so kann es sein, dass du einen Muskelkater bekommst, oder du einige Tage nicht spürst ob du ihn überhaupt anspannst.

Auch leiden Endometriosepatientinnen schmerzbedingt oft unter einem verkrampften Beckenboden. Es gilt daher nicht nur den Beckenboden zu kräftigen, sondern ihn u.a. auch zu entspannen, denn ein richtig gutes Beckenbodentraining wie es beispielsweise Bibo Austria lehrt, baut auf 5 Säulen auf:

1) Kräftigen

2) Entspannen

3) Mobilisieren

4) Beckenbodenfreundlich durch den Alltag.

5) Wahrnehmung fördern


Die Übungen hierzu sind alle recht praktisch aber auch individuell. Magdalena verrät, dass man besonders mit bewusstem und lockerem Beckenkreisen den Beckenboden entspannen kann.


Um herauszufinden, ob dein Beckenboden überhaupt locker oder angespannt ist, versuche zunächst alle drei Körperöffnungen fest in Richtung Bauchnabel zu ziehen. Denn erst wenn wir wissen was Anspannung ist, merken wir wie sich Entspannung anfühlt.


Viele von uns gehen vermutlich mit eingezogenem Bauch durchs Leben. Dies bewirkt immer auch eine Grundanspannung im Beckenboden. Lassen wir diese Anspannung nie los, kann sich das auf den gesamten Körper auswirken. Deswegen sollten wir viel mehr über Beckenbodengesundheit sprechen.

Hört euch dazu gerne die Beckenbodenfolge 39 an.


Thema sexuelle Unlust


Frage 4: Ich habe nie Lust auf Sex mit meinem Partner was soll ich tun?


In kürze erscheint dazu eine Podcastfolge, in der Magdalena und Julia von Lustfaktor das Thema von zwei Perspektiven beleuchten.

Sexuelle Unlust ist das häufigste Thema, mit dem Personen in ihre Praxis kommen. Im Rahmen persönlicher Sitzungen würde sich Magdalena Stück für Stück an den Kern der Sache rantasten und dafür u.a. folgende Fragen stellen:

· Hattest du schon mal Lust auf Sex mit deinem Partner?

· Ab welchen Zeitpunkt nicht mehr?

· Hast du Schmerzen in der Sexualität?

· Gab es Momente, in denen du dich unwohl gefühlt hast, Grenzen missachtet oder