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Magdalena Heinzl

Sexuelle Bildung - Was heißt das überhaupt?

Wie ich über das Veranstalten von Sextoypartys lernte, wie wenig die Menschen im regulären Biologieunterricht über Sexualität und den eigenen Körper lernen.


Sexualpädagogik – ein Begriff, der meistens mit Sexualaufklärung gleichgesetzt wird. Bei den meisten erscheint dann ein Bild, vom ersten unangenehmen Aufklärungsgespräch, dass mit 14 oder später stattfindet. Ein einmaliges Ereignis. Peinlich für alle Beteiligten. Das war's. Dafür ist doch schließlich die Schule zuständig. Umgekehrt sehe ich in meiner täglichen Praxis auch das Gegenteil. Sexuelle Bildung wird bewusst auf das Minimum beschränkt, um Eltern nicht in die Quere zu kommen und für Unruhe zu sorgen.


Und da sitzen wir Sexualpädagog*innen nun. Zwischen verunsicherten Eltern und Pädagog*innen, unklaren Regeln und Rahmen und gefühlt Millionen Fragen rund um das Thema von Kindern und Jugendlichen. Da sich die Fragen nicht sonderlich zu denen vor 50 Jahren verändert haben (abgesehen von Fragen zu Sexualität und neuen Medien sowie vermehrter falscher Vorstellungen aufgrund häufigeres Pornokonsums), fragte ich mich, ob die Arbeit mit Erwachsenen anspruchsvoller sein würde.


Sehr reizvoll, die Vorstellung mit Erwachsenen über ihre Sexualität zu sprechen. Über Lust und Begehren – niederschwellig – ohne gleich über konkrete Probleme zu sprechen. Kein Beratungssetting - Ein lustiger Abend – unverfänglich. Dachte ich zumindest. Doch als ich bemerkte, wie unwissend die meisten Teilnehmer*innen waren und wie erstaunt und wissbegierig, erkannte ich völlig neue Möglichkeiten. Sexuelle Bildung für Erwachsene – um hier nicht verfügbares Wissen praktikabel und verständlich an alle Menschen zu bringen. Viele Fragen und angeregter Austausch – so verlaufen die meisten Abende. Nach einigen Stunden verlasse ich dann mitten in der Nacht die Party und freue mich. Darüber, dass vielleicht nun die ein oder andere ihren Körper besser versteht und ihre Lust für sich nutzen kann. Damit hätte wohl niemand gerechnet, bei einer Sextoyparty.


Was haben Sextoypartys mit Sexueller Bildung zu tun?

Ich beschäftige mich schon länger mit der Frage, wie sich Erwachsene sexuell bilden, abgesehen von Sexualberatung und Therapie. Kann sexuelle Bildung im niederschwelligen Rahmen stattfinden und nachhaltig Menschen helfen, ihre Sexualität selbstbestimmter zu leben?

Irgendwann ist der Punkt vorbei, an dem es noch okay ist, Dinge nicht zu wissen und neu zu lernen. Zumindest ist so oft die allgemeine Annahme. Wenn man keine Freund*innen hat, die offen über das Thema Sexualität sprechen, war es das für viele. Über Sexualität wird maximal noch mit dem*der Partner*in oder dem*der Gynäkolog*in gesprochen. Wenn überhaupt.

Sextoypartys schaffen einen offenen und unkomplizierten Rahmen um sich über das Thema Sexualität, Lust und Begehren auszutauschen. Lustig und unverfänglich, da man ja in erster Linie über Toys spricht und nicht sofort über sich selbst. Das können wir als Sexualpädagog*innen durchaus nutzen. Sexualpädagogik mal völlig anders. Sexuelle Bildung - das bedeutet für mich lebenslanges Lernen!


Wenn auch du Bock hast, unaufgeregt über Sexualität, Lust und den Körper zu sprechen, melde dich gerne bei mir. Ich berate dich gerne zum passenden Angebot.

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